Wer: Dr. Leonhard Dobusch
Wann: Mo., 22.06.2009; 14:30 - 15:00 Wo: Foyer Abstract: „Von Microsoft kommt man nicht weg.“ So formulierte der Münchner Stadtrat Gerd Baumann die „ganz allgemeine Vorstellung“, die 2001 auch in seiner Stadtverwaltung vorherrschend war. Die vorliegende Arbeit untersucht aus Sicht der betriebswirtschaftlichen Organisationsforschung, was gerade für große Organisationen einen Wechsel der Desktopsoftwareumgebung so schwer macht – und wie und warum es manche dennoch versuchen. Diese Frage wird vergleichend an Hand von vier Stadtverwaltungen – Berlin, Frankfurt/M., München und Wien – untersucht, nimmt aber aus mindestens zwei Gründen für sich in Anspruch, auch für Unternehmen aufschlussreich zu sein: Erstens, Unternehmen und Stadtverwaltungen sitzen im Markt für Desktopsoftware im selben Boot. Sie sehen sich als Nachfrager dem de facto Monopolisten Microsoft und dessen Preis- und Modellpolitik mehr und mehr ausgeliefert. Auf den Arbeitsplatzrechnern dominiert seit Jahren im privaten wie im öffentlichen Sektor Windows als Betriebs- und Microsofts Suite als Office-System. Zweitens sind es Stadtverwaltungen, die als Pioniere einen Wechsel der Desktopsoftwareumgebung weg von Microsoft hin zu Freier und Open Source Software – GNU/Linux – nicht nur überlegt, sondern auch tatsächlich im großen Stil in Angriff genommen haben. Vortragender: Leonhard Dobusch hat nach Studien der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Linzer Johannes Kepler Universität mit im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Pfade organisatorischer Prozesse“ an der Freien Universität Berlin promoviert. Danach erhielt er ein Postdoc-Stipendium des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln und widmete sich dort als Teil der Forschungsgruppe „Grenzüberschreitende Institutionenbildung“ dem Thema „Der Streit ums Urheberrecht“. Als Autor bzw. Herausgeber veröffentlichte er kürzlich „Windows versus Linux: Markt – Organisation – Pfad“ (2008, VS Verlag) bzw. gemeinsam mit Christian Forsterleitner den Sammelband „Freie Netze. Freies Wissen.“ (2007, Echomedia), der unter www.freienetze.at online zugänglich ist. <<< zurück
|