Emotionale Stadtkartierung

Wer:          Stefan Höffken

Wann:       Die., 23.06.2009; 18:15 - 18:45

Wo:            Kino

 

Abstract:

Der allgemeine Boom im Bereich der Geodaten, des Webmapping und Mini-Sensorik führt dazu, dass auch neue Möglichkeiten für die Wissenschaft und Forschung entstehen. Denn erst durch die massenhafte Verbreitung, die damit gesunkenen Preise und das allgemeine Geobewusstsein können neuerdings raumbezogene Daten erstellt werden, deren Erhebung vor einigen Jahren zu teuer und zu aufwändig gewesen wäre. Ein Beispiel für die daraus resultierenden Möglichkeiten der Stadtanalyse ist das Projekt der emotionalen Stadtkartierung.

Mit dem Aufkommen neuer Möglichkeiten durch Technologien wie die GPS, Mini-Sensorik und der immer weiteren Verbreitung von mobilen Endgeräten rückt die Idee einer „smart city“ immer näher. Damit verbunden ist die Hoffnung auf eine lebenswertere, effizientere, ökologischere Stadt, die sich noch stärker an den Bedürfnissen der Menschen orientiert.

Ziel ist es, dass Probanden von Probanden – zusätzlich zu subjektiv empfundenen Eindrücken – nicht beeinflussbare Vitalwerte erhoben werden, die ein Indikator für das Empfinden in der Stadt sind. Damit liefert das Projekt einen Ansatz, der sich dem eigentlichen Mittelpunkt allen Planens – dem Menschen – widmet.

Das Projekt emotionale Stadtkartierung versucht mithilfe von georeferenzierten Vitaldaten eine objektive Analyse der Stadt vorzunehmen. Dabei tragen die Probanden ein smartband – ein Armband, welches welches den Hautwiderstand und weitere physiologische Daten (z.B. Hauttemperatur) messen kann. Der Hautwiderstand ist ein Parameter der elektrodermalen Aktivität und kann Hinweise auf die emotionale Verfassung der Probanden liefern. Die gewonnenen Daten sollen dazu dienen, in einem „objektiven“ Verfahren, emotionale Regungen (Wohlbefinden, An-, Entspannung) in der Stadt zu identifizieren.

In dem interdisziplinär angelegten Projekt, wird versucht, mithilfe von Methoden aus den Bereichen der 3D-Visualisierung, des Mappings, der Stadtforschung, sowie Bereichen der Psychologie und Stressforschung, eine neue Sicht auf die Stadt gewinnen. Anhand der Projekte „emomap“ und „Mapping Marzahn-Hellersdorf“ soll die Bedeutung von Webmapping-Programmen, digitalen Karten und Geodaten verdeutlicht und der Mehrwert dieser Karten für die Stadtforschung herausgearbeitet werden.

 

Vortragender:

Stefan Höffken:

seit Oktober 2008:

Technischen Universität Berlin – wissenschaftlicher Mitarbeiter Vorbereitung eines Forschungsantrags und empirische Forschung zum         Thema „Mapping von physiologischen Daten im Stadtraum“

seit Oktober 2008:

Autor des Weblogs zum Thema Stadt(-planung) und digitale Kultur www.digiphil.de

seit Oktober 2007:

Zebralog (Berlin) – freier Mitarbeiter Online Moderation, Programmierung, Projektkoordination

seit 2006:

Gründer, Webmaster und Autor bei dem Netzwerk für urbane Kultur www.urbanophil.net

April – September 2008:

Technischen Universität Kaiserslautern – Kooperation Mitorganisation des Studienprojektes „emomap“

September 2007:

Diplom Stadt- und Regionalplanung Thema „Google Earth in der Stadtplanung“

 

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