Geodaten, der öffentliche Raum und das Gemeinwohl
Globale Fernerkundungssysteme liefern neue Erkenntnisse über raumrelevante Entwicklungen und erschließen damit neue Potenziale zum Umgang mit dem Raum. Sie ermöglichen heute aber auch eine nahezu permanente und flächendeckende Ortung von Fahrzeugen, Personen, Landschafts- und Infrastrukturen. Geographische Informationssysteme, neue Geoportale, Web-basierte Tools (Google Maps und darüber hinaus), 3-D-Geovisualisierungen erobern sich den Alltag. Erste Open Source-Lösungen wie OpenStreetMap entwickeln Alternativen zu den Angeboten von Monopolisten. Aber dies ist wohl erst der Anfang: Der öffentliche Raum und damit der Spielraum für Leben wird neu vermessen und neu erschlossen mit weithin unbekannten Ergebnissen.
Wie werden sich die öffentlichen Geodateninfrastrukturen entwickeln? Wie steht es mit dem Datenschutz und dem Urheberrecht? Was kommt nach der jetzigen Generation georeferenzierter Informationen - Individualisierung, Scoring, Redlinining? Wie stellt man sicher, dass die neue «Geodateninfrastruktur» der Allgemeinheit und nicht nur Wenigen zugute kommt? Open Source und Geodaten sind viel diskutierte Themenfelder. Potenziale und Grenzen von Open Source im Bereich der Geodaten wurden dabei bisher aber eher am Rande thematisiert. Die Berlin Open 09 will diese Lücke füllen.
Durch das Programm führen Prof. Dr. Bernd Lutterbeck, Institut für Wirtschaftsinformatik der TU Berlin, und Holger Flöting, Deutsches Institut für Urbanistik (Berlin).
Prof. Dr. Thomas Blaschke: Geodateninfrastrukturen – eine Einführung
Am Dienstag führt Professor Thomas Blaschke von der Universität Salzburg und Leiter des Forschungsstudios iSPACE mit seiner Keynote in das Thema der Geodaten ein.
Weitere Vorträge:
Dr. Thilo Weichert: Daten für die Wirtschaft - aber bitte datenschutzkonform!
Jochen Topf, Geofrabrik: Offene Geodaten und das OpenStreetMap-Projekt
Manfred Schrenk und Clemens Beyer: CentropeMAP - grenzüberschreitende Geodaten-Infrastruktur
Manfred Mittlböck, Studio iSpace: Eingebettete Sensormessnetze zur Integration von live-Information in Geoinformationssysteme
Stefan Höffken, Institut für Stadt- und Regionalplanung TU Berlin: Emotionale Stadtkartierung